Glycin ist eine nicht-essentielle Aminosäure, die im Körper aus den Vorstufen Threonin und Serin synthetisiert werden kann. Aufgrund seines süßen Geschmacks und seiner Unbedenklichkeit wird Glycin oft als Geschmacksverstärker in Lebensmitteln eingesetzt, ohne dass eine Höchstmengenbegrenzung besteht.
Die vielfältigen Funktionen von Glycin im Körper umfassen die Entgiftungsfunktion der Leber, die Stabilisierung des Immunsystems und die Beteiligung an zahlreichen anderen Zellfunktionen. Glycin kommt im Körper selbst vor und wird auch durch Nahrung aufgenommen. Da es nicht toxisch ist, kann es auch in höheren Dosen bedenkenlos konsumiert werden. Zu den Funktionen von Glycin im Körper gehören unter anderem die Wirkung als Neurotransmitter im Zentralnervensystem, die Entgiftung über die Leber, die Bildung von Gallensäure, die Förderung der Fettverdauung, die Anregung des Immunsystems sowie die Infektionsabwehr. Glycin ist auch an der Bildung von Kollagen, Hämoglobin und DNA beteiligt sowie am Kreatin-Stoffwechsel und der Regulation des Blutzuckerspiegels. Es beeinflusst den Aufbau von Muskeln, Sehnen, Bindegewebe, Haut, Knochen und Zähnen und ist Teil des Glukosetoleranzfaktors.
Glycin findet nicht nur in der Medizin Anwendung, sondern auch in der Lebensmittelbranche als Geschmacksverstärker. Im medizinischen Bereich wird es vor allem zur Unterstützung der Leberfunktion eingesetzt, insbesondere bei Leberzirrhose, alkoholbedingten Leberschäden und medikamentenbedingten Leberfunktionsstörungen. Glycin kann auch bei der Behandlung von Arthrose helfen, da es den Gelenkknorpelaufbau unterstützt. Es hat auch entspannende Eigenschaften und wird oft zur Behandlung von Ein- und Durchschlafstörungen eingesetzt.
Obwohl Glycin nicht überdosiert werden kann, beträgt die empfohlene tägliche Zufuhrmenge meistens 1-2 Gramm. Da Glycin hauptsächlich im Körper selbst produziert wird, gibt es keine spezifischen Empfehlungen zur Zufuhr nach Altersgruppen.