29.11.21
Natürliche Unterstützung für Gallenblase und Galle

Die Gallenblase ist Bestandteil der Leber und speichert die dort produzierte Gallenflüssigkeit, auch als Gallensäure bezeichnet. In der Gallenblase wird die Flüssigkeit eingedickt und an den Darm abgegeben, um Fette aus der Nahrung zu spalten. Somit ist die Galle an der Fettverdauung und -verwertung beteiligt. Sie unterstützt die Darmfunktion bei der Verstoffwechselung und ist wichtig für den Abbau von Medikamenten.
Was hilft bei Gallenbeschwerden?
Gallenbeschwerden können verschiedene Ursachen haben. Oft treten sie im Zusammenhang mit einer zu fetthaltigen Ernährung auf, können aber auch krankheitsbedingt sein oder in Kombination mit Funktionsstörungen anderer Organe des komplexen Verdauungsapparates auftreten. Gallensteine können die Aufnahme und Abgabe der Gallenflüssigkeit einschränken, was die Fettverdauung und weitere Stoffwechselvorgänge beeinträchtigt. Gallenbeschwerden äußern sich unter anderem in folgenden Symptomen:
- krampfartige oder anhaltende Schmerzen im rechten oberen Bauchbereich
- in die rechte Körperseite ausstrahlende Oberbauchschmerzen
- Übelkeit
- Erbrechen
Die geeigneten Maßnahmen zur Unterstützung der Gallenfunktion richten sich nach der Ursache. Bei zu fettreicher Ernährung kann eine Umstellung selbiger Abhilfe schaffen. Daneben ist es sinnvoll die Eigenschaften pflanzlicher Nährstoffe zu nutzen, um die Tätigkeit der Gallenblase zu unterstützen.
Gesunde Ernährung für die Galle
Statt überwiegend fett- und cholesterinreicher Nahrung sollten zur Unterstützung der Gallenfunktion bevorzugt wasserlösliche Ballaststoffe wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen. Sie tragen dazu bei Gallensäure zu binden und sie über den Darm und schließlich den Stuhl auszuscheiden. Da die Leber für die Bildung von Gallenflüssigkeit Cholesterin benötigt, entzieht sie dieses dem Blut, wodurch der Cholesterinspiegel sinkt.
Im Alltag gestaltet sich die Zubereitung gesunder, fett- und cholesterinarmer Mahlzeiten allerdings oft schwierig. Daher können Nahrungsergänzungsmittel eine Alternative sein. Der Gallenfunktion kommen vor allem Bitterstoffe zugute, aber auch Scharfstoffe wie in Ingwer.
Unterstützung der Galle mit Homöopathie und Naturheilkunde
Die Naturheilkunde kennt mehrere Pflanzen, welche die Galle bei einer Funktionsstörung unterstützen können. Dazu zählen insbesondere Artischocke, Mariendistel, Ingwer und Enzian. Sie helfen nach naturheilkundlicher und homöopathischer Lehre, die Gallensäure natürlich zu binden. Pflanzenextrakte werden weiterhin eingesetzt, um charakteristischen Begleiterscheinungen bei Störungen des Verdauungsapparates und des Leber-Gallenblasen-Komplexes auf natürliche Weise entgegenzuwirken. Es sind insbesondere Bitterstoffe und Flavonoide, die sich positiv auf die Verdauung und den Fettstoffwechsel auswirken sollen. Bei Ingwer wird die anregende Wirkung auf die Gallenfunktion auf die enthaltenen Scharfstoffe zurückgeführt.
Artischockenextrakt
Artischockenextrakt zur Unterstützung der Leber wird aus den unteren Blättern der Pflanze gewonnen. Sie enthalten Bitterstoffe und Flavonoide, die die Verdauung ankurbeln und die Produktion von Gallensäure unterstützen sollen. Verbraucher berichten außerdem, dass Extrakte der Artischocke appetitanregend wirken können und gleichermaßen ein Völlegefühl nach fettreichen Mahlzeiten lindern.
Mariendistel
Bei Mariendisteln sind es die Samen, die zu Nahrungsergänzungsmitteln verarbeitet werden. Der Samen enthält den Stoff Silymarin, von dem Naturheilkundler und Homöopathen einen verdauungsfördernden Effekt kennen. Sie setzen die fein gemahlenen oder gepressten Samen zur Unterstützung der Fettverdauung und zum Entschlacken ein und versprechen sich dadurch eine Entlastung der Leber sowie eine Förderung des Gallenflusses:
S-Adenosyl-Methionin (SAMe)
Die Aminosäure SAMe ist eines der Schlüsselprodukte im Leberstoffwechsel und für wichtige chemische Reaktionen (Transsulfatierungen) unerlässlich. SAMe kann sich positiv auf die Entgiftungskapazität der Leber auswirken und verbessert so indirekt den Gallenfluss:
Ingwerwurzel
Ingwerwurzel gilt aufgrund der enthaltenen Scharfstoffe (Gingerole) als natürlicher Cholesterinsenker, da sie die Produktion von Gallensäure anregen. Daneben wird die Wurzel in der Naturheilkunde erfolgreich gegen Übelkeit und Erbrechen eingesetzt - beides mögliche Begleiterscheinungen einer Gallenfunktionsstörung. Da die Wurzel selbst vielen Menschen zu scharf ist, bevorzugen sie Ingwerextrakt als Nahrungsergänzungsmittel, welches auch die Dosierung erleichtert:
Gelber Enzian
Die Wurzel der Alpenpflanze enthält Bitterstoffe und wird naturheilkundlich verwendet, um den Appetit und die Verdauung anzuregen. Der Effekt wird auf die Reizwirkung der Bitterstoffe auf den Magen zurückgeführt, der darauf mit der Produktion von Magensäure und Verdauungshormonen reagiert. Zugleich soll die Produktion von Gallenflüssigkeit angekurbelt werden. Ein Extrakt aus Enzianwurzeln wird daher neben einer Unterstützung der Gallenfunktion auch vorbeugend oder zur Linderung von Blähungen und Völlegefühl eingenommen.