29.11.21
Arzneimittel und Naturheilmittel in der Gynäkologie

In der Gynäkologie gibt es eine große Anzahl an Arzneimitteln und Naturheilmitteln, die spezifisch auf die Bedürfnisse von Frauen abgestimmt sind. Welche Ziele damit erreicht werden sollten, hängt zumeist von der Lebenssituation ab - während einige Mittel bei einem bestehenden Kinderwunsch helfen sollen, sind andere auf die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden abgestimmt. Andere Nahrungsergänzungen setzen hingegen auf die Linderung bestehender Probleme. Als Beispiel kann etwa Pinienrinde genannt werden, die gegen Beschwerden durch Endometriose helfen kann.
Den Kinderwunsch mit Nährstoffen unterstützen
Entsteht ein Kinderwunsch, so handelt es sich immer um eine ganz individuelle Reise der werdenden Mutter. Generell kann nur eines gesagt werden - wer auf eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen, Spurenelementen und Vitaminen achtet, kann die Chancen nur verbessern. Neben einer gesunden Ernährung ist es dabei auch möglich auf die Hilfe verschiedenster Nahrungsergänzungsmittel zu setzen. Diese können den Fruchtbarkeitsprozess fördern.
Folsäure vor und in der Schwangerschaft
Nicht nur während einer Schwangerschaft, sondern bereits bei einem bestehenden Kinderwunsch kommt Folsäure eine besondere Bedeutung zu. Dabei handelt es sich um das Vitamin B9, das in der Schwangerschaft kindliche Fehlbildungen verhindert. Durch einen ausreichenden Spiegel können beispielsweise Neuraldefekte vorgebeugt und zu einer optimalen Entwicklung des Zentralnervensystems beigetragen werden. Die Einnahme von ergänzenden Folsäure-Mitteln wird schon dann empfohlen, wenn der Kinderwunsch entsteht, um etwaige leere Depots aufzufüllen:
Selen beeinflusst die Fruchtbarkeit
Darüber hinaus sollte Selen bei einem Kinderwunsch aufgenommen werden. Selen gehört zu den stärksten Antioxidantien im Körper und trägt in den Eierstöcken dazu bei, dass die Eifollikel gesunde Eizellen hervorbringen. So zeigt sich, dass eine gute Selenversorgung einen positiven Effekt auf die Fruchtbarkeit haben kann. In Nahrungsergänzungen werden Vitamin E und Selen oftmals zusammen angeboten, um die Zellmembranen vor Peroxiden zu schützen:
Weitere wichtige Spurenelemente
Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Spurenelemente, die als Nahrungsergänzung für den Kinderwunsch infrage kommen. Ganz weit oben auf der Liste stehen insbesondere die folgenden Kandidaten, die ebenfalls als Nahrungsergänzung zu sich genommen werden können:
Eisen (Eisen-(II)-bisglycinat)
Spurenelement | Wirkung |
---|---|
Zink | Zink ist an diversen Prozesses des Stoffwechsels beteiligt (man denke etwa an die Produktion von Östrogen und Progesteron) und kann im Körper nicht längerfristig gespeichert werden, weshalb es täglich aufgenommen werden muss. Ein niedriger Spiegel wirkt sich negativ auf die Fruchtbarkeit aus, weshalb die Zufuhr bei bestehendem Kinderwunsch erhöht werden sollte |
Jod | Für eine optimale Funktion der Schilddrüse wird Job benötigt. Schon ab der zehnten Schwangerschaftswoche produziert ein Embryo eigene Schilddrüsenhormone, weshalb der Jodbedarf der Mutter steigt. Daher sollte schon bei Vorliegen eines Kinderwunsches auf volle Depots geachtet werden |
Eisen | Eisen kann vom menschlichen Körper nicht selber gebildet werden und ist am Sauerstofftransport beteiligt, wodurch es einen hohen Stellenwert einnimmt. Liegt ein Eisenmangel vor, kann es zu einer Veränderung der Schleimhäute kommen, was sich auf die Eierstöcke auswirken kann. Auch während der Schwangerschaft ist der Eisenbedarf erhöht, weshalb bereits vorher auf eine ausreichende Versorgung geachtet werden sollte |
Die Vitamin-Basisversorgung für Eierstöcke
Nicht nur für die kindliche Entwicklung, sondern natürlich auch für die Gesundheit der Mutter ist eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen lebenswichtig. Diese trägt sowohl zu einer normalen Funktion der Eierstöcke, als auch zu einem guten Wohlbefinden bei, was für einen Kinderwunsch von hoher Bedeutung sein kann. In Bezug auf das reproduktive System sollte - neben der bereits erwähnten Folsäure - auf die Kinderwunsch-Vitamine B, A, C und D geachtet werden:
Vitamine aus dem B-Komplex beeinflussen die Zellteilung
Neben der Folsäure sind vor allem die Vitamine B6 und B12 aus dem Vitamin B-Komplex von hoher Relevanz. Diese fördern das Blutbild und helfen beim Eiweißaufbau. Darüber hinaus sind sie für die Zellteilung zuständig, was sowohl für die Eierstöcke als auch für die Gebärmutter und die Fruchtbarkeit wichtig ist:
Wachstumsprozesse benötigen Beta-Carotin und Vitamin A
Wenn es um einen wahren Allrounder für diverse Zwecke geht, ist Vitamin A ganz vorne mit dabei. Es erfüllt eine Reihe elementarer Funktionen, die vom Aufbau und Erhalt der Schleimhäute, über die Beteiligung an der Fortpflanzung, bis hin zur Bereitstellung von Wachstumsfaktoren gehen. Ist nicht genug Vitamin A vorhanden kommt es außerdem zu Störungen des Östrogenzyklus, was einen negativen Effekt auf die Eierstöcke haben kann. Nicht nur die Empfängnis wird eingeschränkt, sondern auch die Einnistung eines Embryos. Damit Vitamin A im Körper aufgenommen wird, braucht es übrigens Beta-Carotin, weshalb auch dieser Nährstoff ausreichend vorliegen muss:
Vitamin C kommt in den Eierstöcken hochkonzentriert vor
Dass Vitamin C viele nützliche Effekte auf den Körper hat, ist schon seit einiger Zeit bekannt. Dieses Vitamin fängt freie Radikale ab und hat einen positiven Effekt auf das Immunsystem, weshalb eine regelmäßige Einnahme elementar ist. Aber auch in Bezug auf die Eierstöcke und Fruchtbarkeit ist Vitamin C nicht wegzudenken - so fördert es die Eisenaufnahme, sorgt für ein gesundes Wachstum und stärkt in der Schwangerschaft das Immunsystem des Kindes:
Vitamin D gegen PCOS
Da Vitamin D nur mithilfe von Sonnenlicht produziert werden kann, leiden viele Frauen in unsere Breitengeraden an einem Mangel. In Bezug auf Fruchtbarkeit und Schwangerschaft kann das einige Herausforderungen mit sich bringen - so können etwa Fehlentwicklungen und Lungenerkrankungen des Kindes als Folgen genannt werden. Darüber hinaus zeigen neuere Studien aus 2017, dass ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel die Regulierung der Eizellenentwicklung und des Menstruationszyklus positiv beeinflusst. In der Gebärmutter und den Eierstöcken liegen eine Vielzahl an D-Rezeptoren vor, weshalb ein Mangel die Entstehung von PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom) fördert und die Symptomatik verschlechtern kann: